2 Vorträge: Chemische Industrie im deutschen Faschismus & Geschäfte mit Krieg, Tod und Sklaverei
# Vortrag: Chemische Industrie im deutschen Faschismus - Beispiele des Verbrechens
mit Dr. Wolfgang Hien, Arbeits- & Gesundheitswissenschaftler, Bremen
Mittwoch, 8. Oktober 2025, 19 Uhr
1925 schlossen sich BASF, Bayer, Höchst und weitere chemische Firmen zur Interessengemeinschaft Farbenindustrie
zusammen, kurz: I.G. Farben, dem größten Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Strukturen der I.G. Farben von autoritärer Führung und rigoroser Ausbeutung der
ungelernten Produktionsarbeiter gekennzeichnet. Eines der Ziele der IG Farben war, Deutschland von importierten
Rohstoffen unabhängig zu machen, etwa durch Kohleverflüssigung oder synthetischem Kautschuk, dem Buna.
Ab 1933 gab es eine enge Kooperation zwischen I.G. Farben und der NS-Wirtschaftspolitik. Ab 1939 wurden Fremd-
und Zwangsarbeiter*innen eingesetzt. Während des Krieges waren etwa die Hälfte der auf über 220 Tausend
Menschen angestiegenen Belegschaft Fremd- und Zwangsarbeiter*innen.
Eintritt frei – Spenden erwünscht! Barrierefreier Zugang möglich!
Veranstalter*in: AG Verdrängte Zeitgeschichte - Ludwigshafen
Die Veranstaltung wird unterstützt von den Naturfreunden Ludwigshafen, ATTAC Ludwigshafen,
Rhein-Neckar-Industriekultur e.V.
"[Die Leitenden Angestellten der I.G. Farben waren] die Männer, die den Krieg
möglich machten. Sie waren die Zauberkünstler, die die Phantasien von "Mein
Kampf" wahr machten."
CHEFANKLÄGER TELFORD TAYLOR IM I.G.-FARBEN-PROZESS, 1948
V.i.S.d.P.: A.Neu, Naturfreunde OG-Lu, Postfach 210922 - 67009 Ludwigshafen
1941 beschlossen die I.G. Farben, in unmittelbarer Nähe des Konzentrationslagers Auschwitz, in Monowitz, eine riesige
Buna-Fabrik aufzubauen. Dieses Projekt ging unter dem Namen I.G. Auschwitz in die Geschichte ein.
Unter Aufsicht hochrangiger Führungskräfte, zumeist Chemiker aus dem Ludwigshafener Werk, wurden die Häftlinge
tödlichen Unfallgefahren oder schlicht einem Tod durch Entkräftung ausgesetzt. Wer sich widersetzte, wurde zu Tode
geprügelt, erschossen oder im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Mindestens 25.000 Menschen fanden allein
beim Aufbau des Buna-Werkes in Monowitz den Tod.
Über diese Seite der Geschichte der IG Farben wird unser Referent, Wolfgang Hien, Arbeits- und
Gesundheitswissenschaftler aus Bremen, berichten. Denn die Geschichte der chemischen Industrie in Deutschland ist
auch geprägt von Verbrechen, die niemals vergessen werden dürfen.
# Vortrag&Lesung: Geschäfte mit Krieg, Tod und Sklaverei
Geschichte & Karrieren am Beispiel des IG Farben Kartells und der BASF
mit André Neu, Fritz Hofmann - AG verdrängte Zeitgeschichte
Mittwoch, 26. November 2025 , 19 Uhr
Vortrag
keine
NaturFreunde Ludwigshafen
stefan.riedel@naturfreunde-ludwigshafen.de